Telefonieren über Messenger

Mittlerweile können über zahlreiche Messenger-Dienste auch Audio- und Videoanrufe geführt werden. Hierbei laufen die Telefonate über das Internet (Voice over Internet Protocoll, kurz VoiP). Da die Gespräche über das Internet geführt werden, wird Datenvolumen verbraucht, sobald man sich nicht in einem WLAN-Netz befindet. Obwohl das Telefonieren kostenlos ist, wird demnach mit dem monatlich gebuchten Datenvolumen bezahlt.

Telefonieren über WhatsApp

Über die beliebteste Messenger-App WhatsApp können nicht nur Sprachnachrichten verschickt, Texte versendet und Fotos ausgetauscht werden, auch das Telefonieren ist möglich. Ebenso bietet der Nachrichten-Dienst die Möglichkeit zur Videotelefonie. Befindet sich der Nutzer in einem WLAN-Netzwerk, fallen für das Telefonieren keine Kosten an. Die Verbraucherzentrale gibt an, dass bei einer Verbindung über die mobilen Daten pro Minute rund 0,7 MB verbraucht werden. Die Sprachqualität ist abhängig von der Internetverbindung. Die Qualität des Gespräches wird immer an die Verbindung und die Datenrate angepasst, Verzögerungen bei der Übertragungn treten recht häufig auf. Der beliebte Messenger stand jedoch wegen mangelnden Datenschutzes bereits mehrfach in der Kritik.

Telefonieren über Signal

Wer besonders hohen Wert auf den Datenschutz legt, kann alternativ über die DSGV-konforme App Signal telefonieren. Signal gilt als sicherster Kurznachrichten-Dienst überhaupt. Selbst der NSA-Whistleblower Edward Snowden verwendet diesen Dienst. Signal bietet eine Ende-zu-Ende-Verschlüsselung von allen Anrufen, sodass die Daten auch wirklich nur auf dem Gerät des Nutzers bleiben. Die komplette App mitsamt Protokoll ist Open Source. Auch Videoanrufe sind über diesen Nachrichten-Dienst möglich. Ebenso ist eine Desktop-Variante verfügbar.

Telefonieren über Telegram

Im Gegensatz zu WhatsApp und Signal, können über den Messenger Telegram ausschließlich Audioanrufe – jedoch keine Videoanrufe – getätigt werden. Ein Vorteil dieses Messengers ist, dass auch Telefonate über den Desktop-Client für Windows und für macOS geführt werden können. Auch Telegram bietet eine Ende-zu-Ende-Verschlüsselung. Im Gegensatz zu Signal ist Telegram allerdings nur zum Teil Open Source. Laut Aussage des Unternehmens werden die Daten auf Servern in den Niederlanden gespeichert. Allerdings kam es bereits vor, dass die Daten von Dritten ausgelesen wurden. Die Datenschutzerklärung ist zudem nur auf Englisch verfügbar. Hierin wird unter anderem darüber informiert, dass die IP-Adresse sowie der Nutzername gespeichert werden. Einige Fragen bezüglich des Datenschutzes bleiben bei Telegram offen.

Über welche Messenger kann noch telefoniert werden?

Neben WhatsApp, Signal und Telegram gibt es noch weitere Messenger über die telefoniert werden kann. Hierzu zählt beispielsweise Wire. Wire bietet eine Ende-zu-Ende-Verschlüsselung und die Server des Nachrichten-Dienstes stehen in Europa. Sowohl Audio- als auch Videoanrufe sind mit Wire in einer hohen Qualität möglich. Auch mit über den Schweizer Messenger-Dienst https://threema.ch/de/faq/calls_how_to kann Ende-zu-Ende-verschlüsselt telefoniert werden. Für die Nutzung werden weder personenbezogene Angaben noch eine Telefonnummer benötigt. Bisher sind noch keine Videoanrufe möglich, allerdings startete die Betaphase für Videoanrufe im April 2020.

Telefonieren über Suchmaschinen: Google Voice

Doch nicht nur über zahlreiche Messenger, sondern auch über Suchmaschinen kann telefoniert werden. Der Überblick über die Suchmaschinen ist gesondert aufgeführt. Google-Voice ist ein Google-Dienst, den es bereits seit 2009 gibt. Der Dienst ermöglicht das Telefonieren per Internet und kann sowohl auf dem Smartphone als auch im Chrome-Browser genutzt werden. Google-Voice ermöglicht dem Nutzer auch bei schlechter Mobilfunkabdeckung zu telefonieren. Bisher ist der Dienst in Deutschland allerdings nicht verfügbar. Zudem wurde bekannt, dass Gespräche, die über die Suchmaschine geführt wurden, von Google-Mitarbeitern mitgehört wurden. Allgemein steht das Unternehmen seit Jahren in puncto Datenschutz immer wieder in der Kritik. Wer besonders hohen Wert auf die Datensicherheit legt, sollte Suchmaschinen wie DuckDuckGo oder Startpage verwenden.