SIP und SIP-Trunking

Immer mehr Telefonanbieter stellen in Nordamerika und Europa ihr Telefonnetz auf IP-Technik um. Das bedeutet, die Telefongespräche werden als „Voice over IP“ geführt. Neben vielen Vorteilen für den Anbieter gibt es eine Reihe von Vorteilen für Kunden. Bei einem Privatkunden ist es in der Regel die komfortable Einrichtung oder Umstellung von Leistungsmerkmalen, bei Gewerbekunden ist die IP-Technik zudem eine große potenzielle Kostenersparnis.

Voice over IP – Gespräche mit SIP

VoIP oder Voice over IP ist ein Telefonat, das zumindest teilweise über Internetleitungen geführt wird. Damit die Verbindung aufgebaut werden kann, ist ähnlich wie beim Surfen im Netz ein technisches Protokoll erforderlich. Als faktischer Standard hat sich SIP durchgesetzt. Die Abkürzung steht für Session Initiation Protocoll. Vereinfacht ausgedrückt sorgt dieses Protokoll dafür, dass der Ruf des einen Teilnehmers erkannt, aufgebaut, zum Zielteilnehmer weitergeleitet und als Gespräch (oder Fax usw.) tatsächlich hergestellt wird.

Vorteile von SIP

Mit SIP ist es möglich, Telefonate ganz ohne physische Leitung zu führen. Beide Anschlüsse müssen dann mit dem Internet verbunden sein. Diese Technik erfordert einen SIP-Gateway, der vom Telekommunikationsanbieter betrieben wird.

Typisches Anwendungsbeispiel: Ein Telefon ist an der IP-Telefonanlage eines Unternehmens angeschlossen. Diese leitet beim Anwählen die Rufnummer über das Internet an das SIP-Gateway des Telekommunikationsunternehmens. Von dort wird der Ruf in das Telefonnetz und somit zum gewünschten Teilnehmer weitergeleitet. Alternativ kann der Anruf vom SIP-Gateway zu einer weiteren IP-Telefonanlage und von dort zum gewünschten Teilnehmer geleitet werden.

Vorgestellt: Was ist SIP-Trunking?

Bisher war es so, dass beim Telefonnetz pro Rufnummer eine Leitung vorhanden sein musste. Mit SIP ist es möglich, mit einem Internetanschluss beliebig viele Rufnummern zu verwalten. Das wird SIP-Trunking genannt. Der Begriff Trunking steht dabei für ein Rufnummernbündel, das an einem Anschluss verwaltet wird. Dabei spielt es keine Rolle, ob die Nummern intern oder extern genutzt werden.

Damit ist es möglich, über einen IP-Anschluss mit SIP-Technik beliebig viele Rufnummern laufen zu lassen. Die Begrenzung der möglichen Rufnummern richtet sich allein an der verfügbaren Bandbreite der Internetverbindung. Pro Rufnummer sollten ca. 100 kB eingeplant werden, um eine ausreichend gute Sprachqualität zu ermöglichen.

Vorteile von SIP-Trunking für Unternehmen mit Telefonanlage

SIP Trunking bietet vor allem Unternehmen einen großen Vorteil. Sie können nicht nur intern über VoIP die Rufnummern komfortabel einrichten, sondern können mit einem einzigen Anschluss beliebig viele Endgeräte nutzen. Damit entfallen teure und aufwendige Zusatzanschlüsse. Außerdem ergibt sich ein Kostenvorteil, da Gespräche über VoIP generell günstiger als über das Telefonnetz sind.

Der Umstieg auf eine VoIP Telefonanlage und SIP-Trunking ist eine Investition, die sich lohnt. Die einfache Steuerung der Endgeräte, die komfortable Vergabe von Rufnummern und die Kostenersparnis sind Pluspunkte.

Außerdem ist es möglich, die Endgeräte im VoIP-Telefonanlagennetz so zu konfigurieren, dass eine Nummer einfach auf ein Mobilfunkgerät, Fax oder ein anderes Telefongerät umgelegt wird. Die Verwaltung der dafür erforderlichen Durchwahlnummern ist deutlich weniger aufwendig als bei festen Leitungen. Denn die Durchwahlnummer aus einem zugeteilten Rufnummernblock wird prinzipiell nur beim Anbieter angemeldet und kann über die Anlage konfiguriert werden. Die Anmeldung von Nummern ist sogar in Einzelschritten möglich, womit das Unternehmen seine Telefonanlage schrittweise den Erfordernissen anpassen kann, ohne weit im Voraus planen zu müssen.

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